Schwächen im Bewerbungsgespräch: Mit Ehrlichkeit punkten
„Was sind Ihre Schwächen?“ – Kaum eine Frage im Bewerbungsgespräch wird so sehr gefürchtet wie diese. Sie ist ein Minenfeld, das mit Vorsicht zu betreten ist. Niemand möchte im Vorstellungsgespräch seine schlechtesten Seiten präsentieren und damit die Jobchance gefährden. Doch genau das ist die Falle! Denn authentisch zu sein und Schwächen einzugestehen, macht dich menschlich und sympathisch. Es geht nicht darum, sich selbst schlechtzureden, sondern um selbstbewusste Ehrlichkeit und die Bereitschaft, an sich zu arbeiten.
Die Frage nach den Schwächen ist seit Jahrzehnten fester Bestandteil von Bewerbungsgesprächen. Sie soll dem Recruiter einen Einblick in die Selbstreflexion des Bewerbers ermöglichen. Kann er seine Schwächen erkennen? Ist er bereit, an ihnen zu arbeiten? Die Krux an der Sache: Die Antwort sagt oft mehr über die Menschenkenntnis des Personalers aus als über die tatsächlichen Schwächen des Bewerbers.
Denn natürlich hat jeder Mensch Schwächen. Das ist menschlich und völlig normal. Entscheidend ist, wie man mit ihnen umgeht. Und genau hier liegt deine Chance, im Bewerbungsgespräch zu punkten. Anstatt die Frage als Bedrohung zu sehen, solltest du sie als Chance begreifen, deine Persönlichkeit authentisch und selbstbewusst zu präsentieren.
Eine beliebte Taktik, die jedoch oft durchschaut wird, ist es, vermeintliche Schwächen zu nennen, die eigentlich Stärken sind. „Ich bin ein Perfektionist“ oder „Ich arbeite zu viel“ – solche Antworten wirken konstruiert und wenig glaubwürdig. Besser ist es, Schwächen zu nennen, die du tatsächlich hast, aber aktiv angehst. Wichtig ist, dass du konkrete Beispiele nennst und erklärst, welche Maßnahmen du ergreifst, um diese Schwäche zu verbessern.
So zeigst du dem Recruiter, dass du reflektiert und lernbereit bist, und weckst den Eindruck einer Person, die sich stetig weiterentwickelt. Und genau das suchen Unternehmen: Mitarbeiter, die nicht stehen bleiben, sondern mit Herausforderungen wachsen und offen für Neues sind.
Vor- und Nachteile der Frage nach den Schwächen im Bewerbungsgespräch
Vorteile | Nachteile |
---|---|
Ermöglicht dem Recruiter, die Selbstreflexion des Bewerbers einzuschätzen. | Kann den Bewerber unter Druck setzen und zu unehrlichen Antworten verleiten. |
Bietet dem Bewerber die Chance, seine Persönlichkeit authentisch darzustellen. | Die Frage ist sehr standardisiert und lässt wenig Raum für Individualität. |
Bewirbst du dich beispielsweise auf eine Stelle im Marketing und neigst dazu, Aufgaben aufzuschieben, könntest du antworten:
„Ich neige manchmal dazu, Aufgaben aufzuschieben, besonders wenn es sich um komplexe Projekte handelt. Um diese Schwäche in den Griff zu bekommen, habe ich mir angewöhnt, Aufgaben in kleinere Teilschritte zu unterteilen und mir realistische Deadlines zu setzen. So behalte ich den Überblick und kann meine Zeit effektiv einteilen.“
Mit dieser Antwort zeigst du dem Recruiter, dass du dir deiner Schwäche bewusst bist, aber gleichzeitig aktiv an einer Lösung arbeitest. Du wirkst selbstbewusst und reflektiert – Eigenschaften, die in jedem Job gefragt sind.
Letztendlich geht es bei der Frage nach den Schwächen nicht darum, perfekt zu sein. Im Gegenteil: Zeige dich menschlich, stehe zu deinen Schwächen und überzeuge den Recruiter davon, dass du bereit bist, an dir zu arbeiten. So meisterst du die „Was sind Ihre Schwächen?“-Frage mit Bravour und erhöhst deine Chancen auf den Traumjob.
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